„Gemeinsam leben – Gemeinsam leiden – Gemeinsam hoffen“
„Gemeinsam leben – Gemeinsam leiden – Gemeinsam hoffen“
„Gemeinsam leben – Gemeinsam leiden – Gemeinsam hoffen“ Neue Themenreihe des Hoffmann-von-Fallersleben-Museums im M2K
Hoffmann von Fallersleben: Sein Umgang mit Krisen, Krankheiten und Tod
Fortsetzung der Themenreihe „Gemeinsam leben – Gemeinsam leiden – Gemeinsam hoffen“ des Hoffmann-von-Fallersleben-Museums im M2K
Am Donnerstag, 28. April, setzt das Hoffmann-von-Fallersleben-Museum im M2K seine dreiteilige Themenreihe „Gemeinsam leben, Gemeinsam leiden, Gemeinsam hoffen“ fort. Christina Dykan Andrés und Nicole Trnka gehen im Gespräch Fragen nach, wie Familie, Freunde und soziale Netzwerke einerseits und welche Krisen, Krankheiten und Kriege andererseits das persönliche Leben Hoffmanns und die Gesellschaft im 19. Jahrhundert prägten. An diesem Donnerstagabend um 18.30 Uhr fragen die Museumsmitarbeiterinnen, was „gemeinsam leiden“ für Hoffmann und seine Zeitgenossen bedeutete: Schon in früher Kindheit erlebte Hoffmann den Alltag von Krieg, Krankheiten und Tod. Nachhaltig erschütterte ihn das Sterben seiner jüngeren Schwester. Die damals noch hohe Kindersterblichkeit betraf Hoffmann auch als Familienvater – nur eines seiner vier Kinder erreichte das Erwachsenenalter. Flucht infolge der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den absolutistischen deutschen Staaten und dem napoleonischen Frankreich waren ebenfalls Erfahrungen bereits des Kindes Hoffmann. Er sah das Elend der flüchtenden Menschen, die durch Fallersleben kamen, und vor Ort Soldaten verschiedener Länder. Als Erwachsener musste der bekannte Sprach- und Kulturwissenschaftler sowie erfolgreiche Dichter mehrere persönliche Schicksalsschläge bewältigen. Tiefe Spuren hierließen in ihn der frühe Kindsbetttod seiner geliebten Frau und der Bruch der Freundschaft mit den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm. Wie Hoffmann von Fallersleben unter anderem mit diesen Erfahrungen persönlich und gemäß dem damaligen Gesellschaftsverständnis umging, ist Gegenstand der Betrachtungen auf einem Rundgang durch Fallersleben und das Hoffmann-Museum.
Die Themenreihe wird am Donnerstag, dem 19. Mai, um 18.30 Uhr zum Schwerpunkt „gemeinsam hoffen“ fortgesetzt.
Es gelten die aktuellen Corona-Regeln: derzeit 3G und Maskenpflicht. Um eine vorherige Anmeldung unter Telefon 05362-52623 oder per E-Mail an hoffmann-museum@stadt.wolfsburg.de wird gebeten. Der Eintritt ist frei.
August Heinrich Hoffmann wurde 1798, knapp 10 Jahre nach der Französischen Revolution geboren. Dieses historische Ereignis bedeutete eine Zäsur und wirkte nachhaltig auf die Menschen. Der Weg zu Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit war lang und schwer, er umfasste Terror, Diktatur, kriegerische Auseinandersetzungen, die Restauration und viele Jahrzehnte des Kampfes. Hoffmann selbst „kämpfte“ auf seine Weise mit seinen Liedern für die ihm wichtigen Werte „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Dafür erfuhr er in den obrigkeitsstaatlichen Unrechtsstaaten der spätabsolutistisch geprägten Ständegesellschaft eine Zensur seiner Texte, Entlassung aus dem Universitätsdienst und den Entzug des Aufenthaltsrechts in mehreren deutschen Ländern. Zugleich erlebte er eine große Zustimmung des Bürgertums und Unterstützung durch Freunde, Bewunderer und auch durch manchen unbekannten Förderer. Zu den Menschen, die wiederum Hoffmann bewunderte, gehörten die Brüder Grimm. Mit Jacob verband ihn eine jahrelange Brieffreundschaft. Doch kam es zwischenzeitlich zum Bruch ihrer Beziehung, die Grimms distanzierten sich. Und auch im engen Familienkreis erlitt der Dichter der deutschen Nationalhymne sowie hunderter Kinderlieder immer wieder tiefe Schicksalsschläge: Der frühe Tod seiner geliebten Frau Ida auf dem Kindsbett stürzte Hoffmann in eine tiefe Krise. Aus dieser fand er unter anderem an den sechs Bänden seiner Autobiografie schreibend heraus. Diese verfasste er in der ostwestfälischen Provinz, in Corvey. Hier verbrachte er die letzten Lebensjahre und nahm weiter Anteil an den rasanten Entwicklungen in Medizin, Technik, Kultur, Politik, die die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts bestimmten und bis in unsere Gegenwart hineinwirken.
Veranstaltungsort:
- Fallersleben
Veranstalter:
- Fallersleben